Ritter Gwachsel aus der Strubinga (233) machte mich auf seinen Artikel aus der DSZ aufmerksam, den ich hiermit wiedergebe: Rt Techno (80) berichtet in der DSZ 06/151 über ein Wappen der Petovia, aufgefunden im Museum von Sopron/Ödenburg,
fügt ein Bild dieses Wappens bei und stellt fest, dass es eindeutig das der hohen Petovia ist, im Gegensatz zu Vermutungen, das Petovia Wappen sei mit dem Wappen der am 7.1.a.U 69 (1928) gegründeten Poetovia identisch.
Als Chronist der Reyche Petovia (58) und Poetovia (274), vorgestellt in der Hiddigeigei-Sippung a.U. 145 im h. R. Brundunum, habe ich weder im Regionalmuseum und Historischen Archiv von Ptuj (Pettau) noch im Archiv des h. R. Grazia Abbildungen des Wappens der Petovia gefunden.
Jedoch gibt es Hinweise auf das Wappen der Petovia, und zwar einerseits durch einen Bleiabguss sowie die Orden (Haus- und Blitz) der Petovia und andererseits durch die Orden (Lethelaub) der Poetovia, die teils an den oben genannten Orten und im Allschlaraffischen Ahnen- und Ordensarchiv verwahrt werden. Beide tragen in gleicher Form das Grundmotiv „Uhu mit sechs Blitzen in den Krallen“, d. h. in diesen Punkten sind sie identisch. Die Unterschiede sind: Die Orden der Petovia tragen über dem Uhu den Namen Petovia und unter dem Uhu die Jahreszahl 1584 (Gründungsjahr), die Orden der Poetovia tragen über dem Uhu den Namen Poetovia und unter dem Uhu einen Stern.
An Hand der vorgefundenen Orden haben wir, die damalige Kustodin im Regionalmuseum Pettau Frau Univ. Doz. Dr. Polona Vidmar, Kunsthistorikerin und ich, Identität des Petovia-Wappens (58) nach wie vor nicht geklärt die Annahme getroffen, dass die Orden beider Reyche aus den Wappen abgeleitet wurden. Da das bekannte Poetovia Wappen mit dem Praga Wappen auf der Brust des „Uhu mit sechs Blitzen in den Krallen“ den Orden der Poetovia nahezu identisch ist und die Orden beider Reyche sich nur durch die oben beschriebenen Merkmale unterscheiden, haben wir das Petovia Wappen analog rekonstruiert.
Dazu muss man wissen, dass Rt Frauenlob der Flunkerer, profan Alois Kasimir (1852-1930), Maler und Lithograph, Ez, erster Kantzler, OÄ und OK der Petovia (58) und 44 Jahre später Gründer und OÄ der Poetovia (274) war. Als Künstler hat er für die Petovia alle Entwürfe für Sendboten und Sendwische, Heimatscheine, Ahnen und Orden, etc. erstellt, die in der Poetovia nahezu unverändert übernommen wurden.
Und damit komme ich zu dem im Museum von Sopron befindlichen Wappen der Petovia. Das älteste aufgefundene und bewahrte Dokument der Petovia, das Hinweise auf ein Wappen enthält, ist der von Rt Frauenlob erstellte Ladungssendbote zur Sanktion für 21.2.1586 (a.U. 27).
Auf dem Bild unten sind drei Wappen zu sehen: Links oben das der Mutter Sempronia, rechts oben das der Ziehmutter Grazia und über dem Peruzzi-Portal zum Hof des Schlosses Ober Pettau ein Wap-pen, welches das Motiv des in der Sempronia vorgefundenen Wappens beinhaltet. Es zeigt einen Uhu, der mehrere Blitze auf den am Rücken liegenden Drachen schickt. Rt Frauenlob verwendete hier in abgewandelter Form das Motiv des hl. Georg, Stadtpatron von Pettau, im Kampf mit dem Drachen. Der Heilige Georg ist im Stadtsiegel von Pettau abgebildet und das Siegel wurde im Jahr 1995 in Pettau als Auszeichnung eingeführt.
Im Museum von Pettau wird das 1555 hergestellte Schwert der Stadtrichter und Bürgermeister und ab 1788 bis 1894 der Bürgermeister aufbewahrt. Auf der einer Seite der Scheide befindet sich oben ein Beschlag mit dem Motiv des hl. Georg, der den Drachen tötet. Rt Frauenlob könnte das Schwert gekannt haben.
In seinem Ladungssendboten zur Sanktion hat er statt des hl. Georg den Uhu und statt Speer oder Schwert die Blitze dargestellt.
Ein Zusammenhang zum Wappen der Petovia, welches im Museum von Sopron aufgefunden wurde, ist damit gegeben und somit könnte man zum Schluss kommen, dass das aufgefundene Wappen tatsächlich das der Petovia war. Laut Auskunft des Rt Con Domus (77), Chronist der Sempronia, ist das Wappen in der ersten Bärenburg, die von a.U. 26 bis 28 betrieben wurde, entstanden. Im Heimatschein des Rt Frauenlob ist am 28.3.1585 (a. U. 26) sein Einritt in das h. R. Sempronia bestätigt. Ob eventuell er Maler des Wappens der Petovia war oder ein anderer, ist nicht bekannt.
Nun befindet sich jedoch am linken Rand des Ladungssendboten zur Sanktion der Petovia auch ein Siegel. Es trägt die Inschrift SIGILI PETOVIAE, beinhaltet das Grundmotiv „Uhu mit 6 Blitzen in den Krallen“, sowie die Zahl 1584, Gründungsjahr der Petovia (a.U.25).
Hier haben wir also wieder das Grundmotiv „Uhu mit 6 Blitzen in den Krallen“, das in den Ahnen und Orden, etc. der Petovia und Poetovia und im Wappen der Poetovia identisch ist.
Fazit: Die Identität des Petovia (58) Wappens ist nach wie vor nicht geklärt. Diese Erkenntnis soll uns anspornen, bei der so spannenden Erforschung der versunkenen Reyche Allschlaraffias gemeinsam mit Herzblut fortzufahren.
Gwachsl (223)
(Der Artikel mit weiteren Bildern erschien in der DSZ Nr. 3 a. U. 152 auf Seite 17)
Ergänzender Sendbote mit Wappen auf der Übersichtsseite der Petovia.